Kryptowährungen bleiben in Österreich ein heiß diskutiertes Thema – zwischen Aufbruchsstimmung bei Jüngeren und deutlicher Skepsis in der Gesamtbevölkerung. Das aktuelle Krypto-Barometer von Marketagent, das auf Daten von mehr als 2.000 Befragten basiert, zeigt: Bitcoin & Co. sind zwar weithin bekannt und für viele eine denkbare Anlageform, doch Vertrauen und Wissen halten mit der medialen Aufmerksamkeit nicht Schritt.
Immobilien und Gold klar vor Krypto
Wenn die Österreicher*innen über ein hypothetisches Investment-Budget von einer Million Euro verfügen könnten, würden im Schnitt nur 9,1 Prozent davon in Kryptowährungen fließen. 42% der Befragten würden nicht einmal einen einzigen Cent in Bitcoin und Co. investieren. Weit höher im Kurs stehen dagegen traditionelle Anlageformen: Immobilien sowie Gold und Edelmetalle sind die klaren Favoriten.
Haltung: Bei Mehrheit überwiegt Misstrauen
Nur gut ein Viertel (26%) der Befragten steht Kryptowährungen sehr oder eher positiv gegenüber, während 41% eine ablehnende Haltung zeigen. Auch beim Vertrauen herrscht Zurückhaltung: Gerade einmal 34% empfinden Bitcoin & Co. als vertrauenswürdig. Auffällig ist ein Generationen- und Geschlechtergefälle: Männer sowie jüngere Generationen (Gen Z und Millennials) zeigen sich deutlich aufgeschlossener.
Bitcoin ist Platzhirsch
Die mit Abstand bekannteste Kryptowährung bleibt Bitcoin (83%). Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Ethereum (32%), Dogecoin (19%) und Litecoin (18%).
Große Wissensdefizite und zurückhaltende Investitionsbereitschaft
Die Mehrheit Österreicherinnen und Österreicher fühlt sich im Umgang mit Kryptowährungen unsicher. 68% schätzen ihr Wissen als sehr oder eher schlecht ein. Am besten informiert sind Männer, jüngere Befragte sowie Personen mit überdurchschnittlichen finanziellen Mitteln. Trotz Skepsis können sich 43% grundsätzlich vorstellen, in Kryptowährungen zu investieren. Am höchsten ist die Investitionsbereitschaft bei Männern (53%) und in der Generation Z (63%).
Risiken im Fokus
Die Zurückhaltung beim Investment überrascht angesichts der zahlreichen mit Kryptos in Verbindung gebrachten Gefahren wenig: Zwei Drittel der Befragten (67%) sehen Kryptowährungen als risikoreich aufgrund starker Kursschwankungen. 61% befürchten Betrug oder Cyberkriminalität, ähnlich viele (60%) verweisen auf Sicherheitsrisiken beim Verlust von Zugangsdaten. Auf der positiven Seite erkennen 44% eine größere Unabhängigkeit, da Kryptos ohne Banken funktionieren. Allerdings glaubt nur rund ein Viertel (27%), dass sie sich langfristig als Zahlungsmittel etablieren werden.
Fazit: Skepsis überwiegt
In der Gesamtbewertung überwiegt die Skepsis: 47% der heimischen Befragten sehen bei Bitcoin und Co. alles in allem mehr Nachteile als Vorteile, nur 23% erkennen überwiegend Vorteile. Knapp ein Drittel (30%) hält das Verhältnis für ausgeglichen.
„Kryptowährungen sind in Österreich angekommen – aber eher als Gesprächsthema, denn als vertrauenswürdige Anlageform. Vor allem jüngere Zielgruppen treiben das Interesse, die große Masse bleibt skeptisch. Von einer breiten Akzeptanz als Anlage- oder Zahlungsmittel sind Bitcoin und Co. hierzulande noch weit entfernt“, so das Fazit von Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent.