Nachbarschaftsstreit

Nachbar*innen: man kann sie sich nicht aussuchen und entkommt ihnen nur schwer. Ob die Österreicher*innen in ihren Nachbarn Freunde nebenan gewonnen haben oder sie eher Stein des Anstoßes für Streitigkeiten sind, haben wir uns in einer aktuellen Studie unter 1.000 Befragten angesehen.

Der Großteil der Österreicherinnen und Österreicher scheint es mit den Nachbarn ganz gut getroffen zu haben. Jede*r Dritte gibt an, ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen zu haben, 41% zumindest ein eher gutes. Nur 3% bezeichnen in der Umfrage ihre Beziehung zu den Bewohner*innen nebenan als schlecht.

Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein in Österreichs Wohngegenden. 3 von 10 Befragten berichten, dass sie schon mindestens ein Mal Streit mit einem oder mehreren Nachbarn hatten; 5% sogar schon mehrfach. Am häufigsten führten dabei Lärmbelästigung bzw. Ruhestörung zu Konflikten (41%). Aber auch das Parkverhalten der Nachbarn (18%) und Tratsch bzw. üble Nachrede (17%) waren vielfach Stein des Anstoßes von Streitigkeiten. 15% geben an, dass der Zwist begonnen hat, weil sie sich von ihrem*r Nachbar*in beobachtet gefühlt haben.


Ganz nach dem Motto „Durchs Reden kommen d’Leut zusammen“ setzten die Befragten, die schon von Nachbarschaftsstreitigkeiten betroffen waren, zuallererst auf Dialog. 3 von 10 Betroffenen haben das Gespräch mit den Nachbarn gesucht, um die Unstimmigkeiten beizulegen. 17% haben sich hilfesuchend an die Hausverwaltung gewandt. „Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass nur wenige Konflikte so weit eskalieren, dass die Exekutive eingeschaltet werden muss. 11% geben an, dass sie im Rahmen von Disputen mit den Nachbarn schon einmal die Polizei angerufen haben. 9% haben sich Unterstützung bei einem Rechtsanwalt geholt“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. Ob nun 133 gewählt werden musste oder eine einfache Aussprache gereicht hat – immerhin 70% der Befragten geben an, dass sie ihre Streitigkeiten mit den Nachbar*innen erfolgreich beilegen konnten.

Und nun die Gretchenfrage: Wer hat Schuld am Streit? Großteils der Nachbar, wenn es nach Ansicht der Umfrageteilnehmer*innen geht. Durchschnittlich 22% der Schuld nehmen die Befragten auf die eigene Kappe, die überwiegende Mehrheit des Fehlverhaltens – 78% - schreiben sie allerdings den Bewohner*innen nebenan zu.

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November 2022
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